Trends, Themen und Herausforderungen 2024

Mit Blick auf das kommende Jahr 2024 steht auch die Wohnungswirtschaft vor neuen Trends, Themen und Herausforderungen. Ein Top-Thema bleibt die Energiewende und mit ihr das Thema der erneuerbaren Energien. So spricht GdW-Präsident Alex Gedaschko davon, dass „Deutschland einen Booster für den Ausbau der erneuerbaren Energien [braucht]“. Auch Heike Gündling, Vorständin der gpti und CEO 21st Real Estate GmbH, sieht die Wichtigkeit und verdeutlicht die Relevanz und Bedeutung aller Lösungen, die sich um erneuerbare Energien und ESG-Erfordernisse ranken. „Gute und praktikable Lösungen werden sich hier weiterhin an einer verstärkten Nachfrage erfreuen können.“  

Hinsichtlich einer nachhaltigen Transformation sieht Dr. Florian Stadlbauer, Managing Partner shape.re, den Einsatz von PropTech-Lösungen als unumgänglich. Dieser erwartet bezüglich der Umsetzung in Immobilienunternehmen „eine starke Entwicklung weg von Einzel- bzw. Insellösungen hin zu ganzheitlichen, interoperablen Lösungssystemen“. Es festige sich in der Immobilienbranche zurzeit die Überzeugung, dass einzelne PropTech-Lösungen nicht die erwarteten Mehrwerte liefern können und daher isoliert eingesetzt nicht zielführend seien. Florian sieht entgegen isolierter „One-Size-Fits-All“-Lösungsansätzen einen Trend hin zu interoperablen Lösungssystemen, bei denen die technische Verknüpfung und Abstimmung von unterschiedlichen PropTechs auf Ebenen der Nachhaltigkeitsdaten, -strategien sowie -maßnahmen messbare Fortschritte bei der Umsetzung nachhaltiger Transformationen schaffen. Den Auf- und Ausbau dedizierter Digitalisierungs- und Innovationseinheiten konnte Florian 2023 nicht erkennen und erwartet, dass sich dieser Trend im nächsten Jahr fortsetze. In diesem Zusammenhang seien seine Erwartungen gegenüber Innovationssprüngen aus klassischen Immobilienunternehmen heraus stark gedämpft. Bei diesen sehe er „aus der Linie heraus“ eine größere Bereitschaft, sich mit dem Thema Innovation, tendenziell inkrementelle oder Prozessinnovationen, zu befassen. Treiber dieser Entwicklung sei der momentane Wegfall der Transactions-Fee für viele Teilnehmer der Immobilienbranche und die damit verbundene Notwendigkeit aus der Asset Management-Fee zu erwirtschaften. „Davon werden in 2024 PropTechs profitieren, die sich mit Lösungen mit Fokus auf Effizienzgewinne – idealerweise noch kombiniert mit Verbesserungen bezüglich Nachhaltigkeit befassen“.  

Auch ‚klassische‘ Wohnungsunternehmen bewegen sich in einem dynamischen Geschäftsumfeld. Angesichts der Thematik des bezahlbaren Wohnraums sieht Norman Diehl, Sprecher der Geschäftsführung Hofheimer Wohnungsbau GmbH, auch im nächsten Jahr eine signifikante Herausforderung in der Versorgung. Dabei sieht er insbesondere Challenges in Finanzierungsfragen, -zinsen und neuen -ansätzen sowie den gestiegenen Materialkosten für den Neubau sowie Modernisierungsmaßnahmen. Aber auch die Verfügbarkeit von gutem Fachpersonal und verlässlichen Dienstleistern, technologischen Entwicklung als auch effizientem und umweltfreundlichen Bauen, stellen laut Norman im nächsten Jahr eine große unternehmerische Herausforderung dar. Damit einhergehend werde auch das Thema Digitalisierung weiterhin viel diskutiert werden. Norman sieht vor allem in „digitalen Plattformen für die Immobilienverwaltung und Mieterkommunikation sowie intelligenten Energiemanagementsystemen“ einen Themenschwerpunkt. „Denken wir beispielsweise an unsere älter werdende Generation: flexible Mietmodelle und Wohnkonzepte, Smart-Home-Integration und Services könnten an Bedeutung gewinnen“, so Norman. Außerdem ist er gespannt, welche PropTech-Lösungen auf den Markt kommen und wie sich die Wohnungsunternehmen auf die Angebote einstellen. Als entscheidenden Faktor für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen PropTechs und Wohnungsunternehmen sieht Norman ein tiefes Verständnis für die unterschiedlichen Herangehensweisen und Strukturen. „Dabei hilft Offenheit, Transparenz, Austausch und ein Netzwerk-Treiber wie hubitation“.   

Daneben spielt auch das Thema KI eine große Rolle, welches schon lange ein Dauerbrenner ist und jüngst durch ChatGPT im öffentlichen Diskurs angekommen ist. Heike Gündling bestätigt, dass dieses Technologiefeld zweifellos auch in der Immobilienbranche sehr bald ein großer „Gamechanger“ sein wird. „Die Einsatzmöglichkeiten von KI sind mannigfaltig und werden vor allem die Kriterien Qualität und Geschwindigkeit bei vielen PropTech-Lösungen enorm beeinflussen.“ Ein Themenfeld, welches dabei oft vergessen werde, jedoch eine wichtige Begleiterscheinung ist, ist die Cybersicherheit. Hier werden laut Heike Gündling notwendigerweise zusätzliche Maßnahmen ergriffen und Lösungen angeboten werden müssen.

Dies sind nur einige der vielen Themen, denen sich die Wohnungswirtschaft im kommenden Jahr stellen muss. „Gerade in Krisenzeiten zeigt sich die „wahre“ Innovationsfreundlichkeit einer Branche“ und so sieht Heike Gündling aktuell eine gesteigerte Innovationsbereitschaft; diese könne aber vor allem knapper Ressourcen von „Personal bis Energie“ geschuldet sein. Entsprechend plädiert sie für einen langfristen Erhalt dieses „Mindsets“ gegenüber Innovationen.  

Wir können uns dem nur anschließen und für mehr Innovationsoffenheit- und bereitschaft auch im kommenden Jahr werben. Wir freuen uns mit unserem starken Netzwerk der Associates neue und alte Herausforderungen mit innovativen Lösungsanbietern anzupacken. Hub hub hurray!